Keine netten Bildergeschichten

Zedelius, Miriam, 2017
Bücherei Internetcafé Korneuburg
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-86429-356-6
Verfasser Zedelius, Miriam Wikipedia
Beteiligte Personen Zedelius, Miriam Wikipedia
Schlagworte Bilderbuch, ohne Worte, Sprachwitz, Buchstart
Verlag Tulipan Verlag
Ort München
Jahr 2017
Umfang circa 64 ungezählte
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Miriam Zedelius. Miriam Zedelius
Illustrationsang Illustrationen
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Heike Byn;
Weiß, Rot und Blau. Mehr Farben braucht die Illustratorin Miriam Zedelius nicht, um uns in ihre vielschichtigen Geschichten förmlich hineinzusaugen: In K(l)eine nette(n) Bildergeschichten gibt sie von der ersten Seite an dem schadenfrohen Tier in uns allen mächtig Zucker. Schnell werden wir süchtig nach den alltäglichen Pleiten und Pannen, die sie ihren Bilderbuchhelden ohne Worte widerfahren lässt. Da ist der Schäfer, der beim Schäfchen-Zählen einschläft und so gar nicht merkt, wie sich der Wolf übers hirtenlose Frischfleisch freut. Da ist das kleine Mädchen, das ihrem Goldfisch im Glas eine Gefährtin wünscht und schon vom schuppigen Familienglück träumt, während der kleine Fisch im hungrigen Maul des Großen landet. Oder der Mann mit Appetit auf eine Kokosnuss, die sich dann aber selbst mit schwerem Gerät nicht spalten lässt. Am Ende freut sich mal wieder ein anderer. Ohne jede moralische Botschaft oder abgemilderten finalen Schrecken tupft Zedelius mit leichtem Pinselstrich aquarellzart und reduziert die absurdesten Storys auf die Seiten. Ich höre schon das dreckige Lachen der Kleinen, wenn sie sich durch die kurzen, witzigen Geschichten blättern.
Dass die Illustratorin auch poetisch aber dennoch nicht minder witzig sein kann, beweist sie im tiefgründelnden Bilderbuch Träumst du?. Darin lotet sie mit scheinbar kindlich-naiven Fragen eines kleinen Mädchens das Mysterium der Träume aus: Träumst du?, fragt mich Papa manchmal. Aber ich denke nur nach. [] Kann man böse Träume einsperren? Wovon träumen Tiere eigentlich? Kann man sich im Traum begegnen? Die Antworten gibt Zedelius in ihren bewusst wie von Kinderhand inszenierten Zeichnungen mit Menschen und Tieren oder auch nicht. Mal kommen sie schlicht Schwarz auf Weiß daher, mal opulent bis auf das letzte weiße Fitzelchen mit Buntstift ausgemalt. Doch immer lässt uns der satte Weißraum rundherum genug Spielraum zum Nachdenken und Weiterspinnen. Auch große Vorleser kommen angesichts der Fülle von witzigen Ideen und ihrer zeichnerischen Umsetzung auf ihre Kosten. Und schmunzeln still vergnügt in sich hinein, wenn Miriam Zedelius sie mit den weisen Worten Ich glaube, Träume sind überall Man muss nur die Augen aufmachen! wieder in den grauen Alltag entlässt.
Siehe weiters: Miriam Zedelius: Träumst du?

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Martina Koler;
Nicht immer entsprechen unsere Vorstellungen, Wünsche und Träume dem, was dann wirklich im Leben eintritt. Davon erzählen die kleinen humorvollen Bildergeschichten in diesem Buch. Zwischen vier bis fünf Doppelseiten benötig Miriam Zedelius, um eine kurze Geschichte mit Anfang, Spannungsaufbau, Höhepunkt und einem offenen Ende zu erzählen. Einfach und klar in der Darstellung der Figuren kommt sie dabei auch nur mit zwei Farben - rot und blau - aus und stellt den eben nicht nur netten Bildergeschichten einen kurzen Titel voraus. Luftpost heißt es da: Eine Frau steckt einen Brief mit einem großen roten Herzen in ein Kuvert und verschickt ihn mit einer Taube. Ein Mann wartet ungeduldig und mit hochgestreckten Händen auf die Post, aber die Taube fliegt mit dem Brief vorbei, lässt ihren Taubendreck auf das Gesicht des Mannes fallen und bringt den Liebesbrief ihrem Artgenossen. Mühelos können diese und auch die anderen sechs Geschichten dieses amüsanten und manchmal auch skurrilen Bilderbuchs mit Kindern weitererzählt, Fortsetzungen ausgedacht und so eigene Gedanken weitergesponnen werden.