Annotation |
Ein junger Mann zieht in die Provinz, wo er für eine alte Frau ein Museum aufbauen soll. Die Ausstellungsstücke sind Erinnerungen an Verstorbene, die die Alte gestohlen hat. Nach und nach übernimmt der junge Mann - anfangs auf Aufforderung, später freiwillig - die Arbeit der Alten und beginnt selbst Erinnerungen von Toten für das Museum zu besorgen. Diese Erinnerungsstücke werden im Laufe der Zeit die einzige Verbindung zur realen Welt, in die der junge Mann nicht mehr zurückkehren kann. Yoko Ogawa (zuletzt "Liebe am Papierrand") erzählt in ihrem Roman erneut eine Geschichte zwischen Realität und Fantasie, die dem Leser viel Raum für eigene Interpretationen des Geschehens lässt. Der Roman fesselt - wie die anderen Bücher der Autorin - wieder durch seine klare und poetische Sprache. Thema und Motive des Buches erinnern allerdings sehr an die früheren Romane Ogawas (v.a. "Der Ringfinger"). In größeren Bibliotheken kann dieser Roman der japanischen Autorin zusätzlich angeboten werden. |