Wenn ich in die Schule geh, siehst du was, was ich nicht seh

Völk, Julie, 2018
Bücherei Internetcafé Korneuburg
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-8369-5669-7
Verfasser Völk, Julie Wikipedia
Schlagworte Familienleben, Freundeskreis, Schulweg
Verlag Gerstenberg
Ort Hildesheim
Jahr 2018
Umfang [13] Bl.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Julie Völk
Illustrationsang nur Ill. (farb.)
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Wendelgard Beikircher;
Wie ein altes Schulheft präsentiert sich diese Bilderbuch, das für Schulanfänger*innen gedacht ist: Der Titel ist auf einer rot gerahmten Etikette in Schönschrift auf drei punktierten Linien geschrieben. Vor- und Nachsatz füllen leere Zeilen mit einigen kindlichen Bleistiftzeichnungen dazwischen. Doppelseitige, zart kolorierte Bilder ohne Text erzählen die Geschichte. Diese beginnt damit, dass sich am Morgen zwei Kinder von ihren Eltern verabschieden, um in die Schule zu gehen. Zu Fuß durchqueren sie einen schütteren, pastelligen Birkenwald, gefolgt von ihrer schwarzen Katze. Während der kleine Junge angestrengt der kleinen Katze den Weg zurück nach Hause weist, klopft das Mädchen mit dem dunkelroten Norwegerpullover an die Haustür eines kleinen Hauses. Dabei eröffnen sich für uns Leser*innen ganz unerwartete Ansichten: wir sehen direkt in die Wohnstube hinein, wo sich ein rothaariges Mädchen von den Eltern verabschiedet, wir entdecken weiter drüben eine Oma am Plumpsklo mit einem Fischschwanz als Unterleib. Da einige Außenwände durchsichtig sind, tauchen wir mitten in den Alltag dieser Menschen ein.
Zusammen gehen alle drei Kinder weiter und kommen an einem Bauernhof vorbei. Dort wartet bereits ein blonder Junge und das gleiche Spiel beginnt: wir Leser*innen sehen etwas, was die Schulkinder nicht sehen eine lustige Abänderung des bekannten Kinderspiels. Die schlichten Bilder mit viel leerem Raum erzählen kleine Alltagsgeschichten, die sich alle mit der eigentlichen, einfachen Geschichte verbinden. Voll Erwartung blättern wir weiter und entdecken auf dem Weg zur Schule die verrücktesten Sachen: Pinguine in der Badewanne, einen kleinen Onkel wie in der Villa Kunterbunt, den Lehrer, der verschlafen hat, und am Hauptplatz eine gemütliche Lesestube in der Litfasssäule. Am Ende der Geschichte sitzen alle großen und kleinen Kinder mit unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft zusammen in einem großen Klassenzimmer, so wie früher in kleinen Dörfern am Lande. Ein gelungenes Bilderbuch!

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Elisabeth Zehetmayer;
Gemeinsam zu Fuß zur Schule! Originell gestaltetes textloses Bilderbuch zum Staunen und Entdecken - eine Schatztruhe für die ganze Familie! (ab 4) (JD)
Morgens macht sich ein Geschwisterpaar auf den Weg zur Schule. Gleich hinter dem Birkenwäldchen warten beim Haus des Fischers und beim Bauernhof die ersten MitschülerInnen. Über das Feld zieht die fröhliche Gruppe in die Stadt. Dort werden weitere Kinder in der Autowerkstatt, beim Zirkus, von der Bäckerei und aus der Zoohandlung abgeholt. Doch wo bleibt der Lehrer?
Diese lustige wie intelligente Schulweggeschichte scheint überall und nirgends verortet. Die Schauplätze verströmen mal eine schwedische, französische oder märchenhafte Atmosphäre. Cover, Vorsatzblatt und Format des textlosen Bilderbuchs haben die Optik eines Schulhefts vergangener Tage und laden in die einzigartigen Bilderwelten der in Niederösterreich lebenden, mehrfach ausgezeichneten Illustratorin Julie Völk ein. Wie im Theater folgt Szene auf Szene, wie bei einer Guckkastenbühne ist der Blick in sehr unterschiedliche Zuhause möglich. Völks vorwiegend in warmen Farbtönen gehaltene Buntstiftzeichnungen sind zart, detailreich, atmosphärisch dicht und verbinden auf unverwechselbare Weise Fantasie mit Realität, Nostalgie mit Moderne. Ganz typisch für ihren Stil sind ironische Brüche und Anspielungen. Die Suche nach eingestreuten Zitaten und Bezügen ist für alle BetrachterInnen ein großes Vergnügen und erlaubt unterschiedliche Lesarten. Die jüngsten LeserInnen werden gerne auf jedem der zwölf Doppelbilder nach der schwarzen Katze suchen, geübte BeobachterInnen können das rätselhafte kleine Wesen mit der roten Haube oder andere, sich auf den Seiten tummelnde literarische und historische HeldInnen und skurrile Figuren identifizieren. Außerdem enthält Völks Bilderkosmos eine Fülle von Anregungen für Ratespiele, Gespräche und Fragen. Ganz nebenbei kann erstes Zählen und Buchstabieren erprobt werden. Klischees werden lustvoll aufs Korn genommen und Vorurteile hinterfragt. Viel Humor blitzt auch bei den Hinweisschildern auf: Ob Trödelgasse oder Hurtigweg, am Ende sitzen alle brav auf ihren Stühlchen im Schülchen. Zweifelsohne wird dieses Wohlfühlbilderbuch ohne Worte bei allen LeserInnen ab 4 Jahren höchstes Entzücken auslösen!

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Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Martina Koler;
Schöner und erlebnisreicher könnte ein Schulweg nicht sein! Was es da für die kleinen Protagonisten im Buch, aber besonders für die Kinder, die dieses Buch betrachten, zu sehen und zu entdecken gibt, ist erfrischend und faszinierend zugleich. Julie Völk stellt ihre Figuren in eine Landschaft, die bereits Abschied nimmt vom Sommer und auf den kommenden Herbst hindeutet. Ein Mädchen mit rotem Pullover und sein kleiner Bruder verabschieden sich von den Eltern und machen sich auf den Schulweg. Wie immer öffnet die Illustratorin Türen, Fenster und Fassaden und erlaubt uns so auch einen intensiven Blick ins Innere der Häuser, die beinah verwachsen mit Natur und Landschaft erscheinen. Über herbstliche Wiesen, durch ein Birkenwäldchen, in dem bereits andere Kinder warten, über die Brücke am Bach, vorbei an Feldern, an einer Windmühle bis hin zu einer kleinen Stadt, wo - wie bereits in anderen Büchern der Künstlerin - ein Zirkus zu Gast ist. Schritt für Schritt nähern sich die Kinder der Schule, machen Halt bei ihren Freunden, die denselben Weg haben: an der Fischerhütte, beim Bauernhof, turnen, scherzen und lachen, kommen zum Automechaniker, zum Zirkus, zur Bäckerei, zur Tierhandlung. So wird die Gruppe immer größer, bunter und vielfältiger, das Treiben in der kleinen Stadt immer lebendiger. Wir sehen Familien beim Frühstück, Menschen, die ihrer Arbeit nachgehen, eine Meer(jung)frau auf der Morgentoilette, beobachten die Bäuerin, die ihre Schweine auf die Weide führt, hören den Hahn vom Dach krähen, werden Zeugen von liebevollen Umarmungen, möchten selbst in der Bäckerei stehen und nach einem frischen, duftenden Brot greifen, suchen und finden den Lehrer, der verschlafen hat. Eine Geschichte, nein, viele Geschichten, die schlicht und einfach nur aus zarten mit Bleistift gezeichneten und Buntstiften gefärbten Bildern leben, die in ihrer Detailliertheit unendlich viel zu erzählen haben, die uns staunen und klein werden lassen, beinah zurück versetzen in eine andere Zeit. Ein Buch, das seinem Titel gerecht wird und den Betrachtern einen riesigen Horizont an Erlebnissen, Situationen, Gefühlen und Gedanken öffnet. Ein Buch auch, das an Pippi Langstrumpf und ihr Pferd erinnert, nicht nur, weil die Beiden hier vor der Villa Kunterbunt stehen, in der es lustigerweise der Lehrer verschläft. Sondern auch und besonders, weil es eine Stimmung einfängt, die wir von den "Kindern aus Bullerbü" und anderen Lindgren'schen Geschichten kennen: Hier machen sich Kinder selbständig auf den Weg, gehen in ihrem Rhythmus, erleben ihre Abenteuer und dürfen sich auf dem Schulweg austoben, wissend, dass ihre Eltern in der Zwischenzeit der Arbeit nachgehen, aber liebevoll auf sie warten. Ein Buch, nicht nur für Schulkinder!