Wir haben einen Hut

Klassen, Jon, 2017
Bücherei Internetcafé Korneuburg
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-314-10387-2
Verfasser Klassen, Jon Wikipedia
Beteiligte Personen Bodmer, Thomas Wikipedia
Schlagworte Teilen
Verlag NordSüd
Ort Zürich
Jahr 2017
Umfang [25] Bl.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Jon Klassen. Aus dem Engl. übers. von Thomas Bodmer
Illustrationsang überw. Ill. (farb.)
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Antje Ehmann;
Zwei Schildköten haben einen Hut gefunden, beide würden ihn gerne haben. Wie diesen Konflikt gerecht lösen?
Nach einem Bären und einem Kaninchen in Wo ist mein Hut und zwei Fischen in Das ist nicht mein Hut hat sich der kanadische Erfolgsautor und Illustrator Jon Klassen für sein neues Bilderbuch ungewöhnlichere Bilderbuchtiere ausgesucht. Zwei Schildkröten haben hier ihren großen Auftritt. Der Schauplatz diesmal: die Wüste. Ein paar Kakteen, Steine, die untergehende Sonne und ein Sternenhimmel schon ist eine weite, ruhige, vor Hitze flirrende Szenerie geschaffen. Und wie aus dem Nichts finden die beiden einander nahestehenden Tiere einen Hut, fortan Objekt der Begierde. Wir haben einen Hut gefunden, so lautet auch der englische Originaltitel, in der deutschen Übersetzung WIR haben EINEN Hut wird aber der Konflikt schon deutlich. WIR sind mindestens zwei und EIN Hut das ist einer zu wenig. Eine klassische Konfliktsituation, nicht nur unter Kindern. Die Lösung: abwechselnd tragen. Es gibt Streit, einer gewinnt. Und dann kommt wie immer bei Jon Klassen eine ungewöhnlicher Wendung: Wir können nur eines tun: Wir müssen den Hut da lassen und vergessen, dass wir ihn gefunden haben. Leichter gesagt als getan, das zeigen die knappen Dialoge und vor allem die Augen der einen Schildkröte. Wie viel die auf die Grundformen Ellipse und Kreis reduzierten Augen über Charakter und Gemütszustand der Figuren aussagen, war schon in der Jurybegründung zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2013 zu Wo ist mein Hut zu lesen. Wieder präsentiert der Ausnahmekünstler auf das Wesentliche reduzierte Illustrationen und stellt sein perfektes Timing und seinen Humor unter Beweis. Wenn am Ende die beiden Schildkröten ohne Sonnenhut zurechtkommen müssen, bleibt doch ein Trost: im Traumland gibt es nicht einen, sondern zwei Hüte.

----
Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Bettina Huber;
Liebe, Mitgefühl und kleine Eitelkeiten. (ab 3) (JD)
Zwei Schildkröten finden einen Hut. Den könnte man in der Akazienwüste nicht nur gut brauchen, man sähe auch verdammt gut damit aus. Leider gibt es nur einen Hut - und die bittere Erkenntnis, dass aus Fairness keiner von ihnen den Hut haben darf. Doch mit diesem Verzicht kann sich Schildkröte Zwei nicht so schnell abfinden. Geschickt versucht sie, Schildkröte Eins in den Schlaf zu plaudern, um dann die günstige Gelegenheit beim Schopf zu packen. Doch Schildkröte Eins durchschaut die Absicht und träumt laut von zwei Hüten, einen für jeden von ihnen
Man erfährt nicht viel von diesen beiden Schildkröten, nicht ob sie Geschwister, Freunde oder ein Paar sind, nur: Sie stehen sich sehr nahe, sind eng miteinander vertraut und aufeinander angewiesen. Eifersüchteleien würden beiden schaden, kleine Eitelkeiten jedoch verbinden sie noch tiefer. Extrem reduziert in der Sprache, mit starken atmosphärischen Bildern erzählt Jon Klassen eine scheinbar banale, jedoch hochemotionale Geschichte über Not, Verzicht und Liebe. Verzicht leistet auch der Autor selber, er meidet jegliche Ablenkung oder Ausschmückung, die nicht zur Geschichte gehört. Eine wunderbar puristische Neuerscheinung des preisgekrönten Autors.

----
Quelle: LHW.Lesen.Hören.Wissen (http://www.provinz.bz.it/kulturabteilung/bibliotheken/320.asp);
Autor: Martina Koler;
Der kanadische Illustrator Jon Klassen hat eine Vorliebe für Hüte. Dass daraus wunderbare Bilderbücher werden, hat er bereits mit "Wo ist mein Hut" und "Das ist nicht mein Hut" bewiesen. In seinem neuesten Bilderbuch finden zwei Schildkröten wieder einen Hut, aber eben nur einen. Er ist weiß, hoch, hat ein schwarzes Band und scheint wie gemacht für einen Schildkrötenkopf. Sofort wird er anprobiert, aber dann gleich wieder zurück ins Gras gelegt. Denn ein Hut für zwei Schildkröten, das ist nicht gerecht. In drei Teilen erzählt Klassen die Geschichte der beiden Schildkröten, die sich nur durch die Zeichnung ihres Panzers unterscheiden. Wenige Motive, wenige Farben - grau, beige, schwarz, weiß und etwas rosa - benötigt er, um Protagonisten, Landschaft und Geschehen zu skizzieren. Klassens minimalistische Darstellungsweise spiegelt sich auch im Text wieder: meist im beigefarbenen Balken am oberen Buchrand ersichtlich, lässt dieser eine Innenschau der Schildkröten zu, die dem Frieden und der jeweils anderen zuliebe auf den Besitz des Hutes verzichten. Was aber passiert, wenn es eine Schildkröte nach dem Sonnenuntergang verschläft, während die andere noch wach ist? Nur sehr genaue Beobachter werden herausfinden, was Klassen im Schilde führt und wohin er die kleinen Betrachter mitnehmen will. Vielsagend und spannend wie die beiden Vorgänger.