An das Wilde glauben

Martin, Nastassja, 2022
Bücherei Internetcafé Korneuburg
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7518-0017-4
Verfasser Martin, Nastassja Wikipedia
Beteiligte Personen Kalscheuer, Claudia Wikipedia
Schlagworte Autobiografische Erzählung, Erinnerungen, Medizin, Natur, Bär, Angst, Mensch, Gefahr, Suche, Identität, Philosophie, Wut, Fremde, Seele, Welt, Verletzung, Träume, Forschungsreise, Begegnung, Verarbeitung, Kampf, Heilung, neues Leben, Anthropologie, Anthropologin, Genesung, Reflexion, Mensch und Natur, Heilkunst, autobiografisch, Metamorphosen, Inneres, Animismus, animistisch, Durchmischung, Kampf auf Leben und Tod, Aufarbeitung, mentale Arbeit, Wiederherstellung, Schamanismus, Schamane
Verlag Matthes & Seitz
Ort Berlin
Jahr 2022
Umfang 139 S.
Altersbeschränkung keine
Auflage 6.Auflage
Sprache deutsch
Verfasserangabe Nastassja Martin. Aus dem Franz. von Claudia Kalscheuer
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Ingrid Kainzner;
Die Autorin, die 2015 wie durch ein Wunder den Angriff eines Bären überlebte, schildert dieses traumatische Erlebnis und den langen Weg zur Heilung, der schließlich auch zu einer psychischen Horizonterweiterung führte. (BO)
Nastassja Martin ist Anthropologin und betreibt Feldforschung im hohen Norden. 2015 lebt sie bei dem indigenen Volk der Ewenen auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka. Am 25. August 2015 wird sie von einem Bären angegriffen und schwer verletzt. Sie erinnert sich: "an seine Zähne, die sich über meinem Gesicht schließen, an meinen krachenden Kiefer, meinen krachenden Schädel, an die Dunkelheit, die in seinem Maul herrscht, an seine feuchte Wärme und seinen stark riechenden Atem, an das Nachlassen des Drucks seiner Zähne, an meinen Bären, der es sich plötzlich anders überlegt, seine Zähne werden nicht die Werkzeuge meines Todes sein, er wird mich nicht verschlingen." Nastassja Martin wird in ein Spital nach Petropawlowsk geflogen und schwebt zwischen Leben und Tod. Dort, wo ihr Unterkiefer war, wird mit Schrauben eine Platte befestigt. Nach einigen Wochen kehrt sie nach Paris zurück, wo man ihr rät, die russische Prothese gegen eine französische auszutauschen. Nach einigem Zögern stimmt sie zu, obwohl das bedeutet, dass die schon heilenden Wunden noch einmal geöffnet werden müssen. Doch die Operation steht unter keinem guten Stern. Ein Krankenhauskeim verhindert die Heilung.
Martin hofft, bei ihren ewenischen Freunden wieder ganz gesund zu werden und reist abermals nach Kamtschatka. Sie beschreibt, wie sehr sie sich von den animistischen Vorstellungen der Indigenen angezogen fühlt. Auch in ihren Träumen werden die Grenzen zwischen Mensch und Tier durchlässig. Aus dem Unterbewussten tauchen archaische Elemente auf, die sich tatsächlich als heilsam erweisen. Die Ewenin Darja drückt das so aus: "Manchmal machen bestimmte Tiere den Menschen Geschenke. Wenn sie sich gut verhalten haben, wenn sie ihr Leben lang gut zugehört haben. Du bist das Geschenk, das die Bären uns gemacht haben, indem sie dich am Leben gelassen haben." Ein besonderes Buch ohne esoterische Schwärmerei, verfasst von einer Autorin, die offensichtlich auch gut zuhören kann.