Friedrich der Große Detektiv

Kerr, Philip, 2017
Bücherei Internetcafé Korneuburg
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Medienart Buch
ISBN 978-3-499-21791-3
Verfasser Kerr, Philip Wikipedia
Beteiligte Personen Steen, Christiane Wikipedia
Schlagworte Mord, Detektiv, Bücherverbrennung, Nazizeit, Kästner
Verlag Rowohlt Taschenbuch Verlag
Ort Reinbek bei Hamburg
Jahr 2017
Umfang 256 Seiten
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Philip Kerr ; Vignetten von Regina Kehn ; aus dem Englischen von Christiane Steen
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Notburga Leeb;
Wenn man Tür an Tür mit Erich Kästner wohnt und seinen Emil tausend Mal gelesen hat, will man sich natürlich auch selbst als Detektiv versuchen. Wie Friedrich und seine Freunde, die mit Scharfsinn versuchen, ihre Fälle zu lösen. Die 30er Jahre in Berlin sind aber nicht gerade eine Zeit unbeschwerten Spielens und Herumstreunens: Nicht nur die Bücherverbrennung erlebt Friedrich hautnah mit, auch Spitzelwesen und Verfolgung Andersdenkender durch das NS-Regime. Die Gräben gehen mitten durch die Familie, denn der große Bruder tritt mit Begeisterung der SS bei, während Friedrich mit Erschütterung die Brutalität und Intoleranz des neuen Regimes bemerkt. Wird er sich auf Dauer aus diesem Sog heraushalten können? Und wo wird aus dem Detektivspiel blutiger Ernst?
Philipp Kerr spiegelt in seinem Buch sowohl den smarten Emil und seine Detektive, wenn Friedrich mit seinen Freunden verschiedenen Indizien nachjagt, als auch den nachdenklichen Emil aus Emil und die drei Zwillinge, von dem wie von Friedrich viel gefordert wird, der vernünftig sein und sich entscheiden muss. Zwischen diesen Entwicklungsschritten aus der Kindheit heraus ins Erwachsenenleben macht der Autor nachvollziehbar, wie sich die NS-Herrschaft im Alltagsleben und in den Familien ausgewirkt hat, wie schwer es war, dem Gruppendruck Widerstand zu leisten. Dass mit Erich Kästner dabei eine reale Person auftritt, nimmt der Erzählung das Fiktive; der bekannte Autor, der während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland in die innere Emigration gegangen ist, wirkt wie eine moralische Säule, an die man sich auch in verwirrenden Zeiten halten kann. Aber auch LeserInnen, die Kästner oder Emil nicht kennen, werden hier ein spannendes und gewinnbringendes Leseerlebnis finden.