Das Ende ist nah : Roman

Gudarzi, Amir, 2023
Bücherei Internetcafé Korneuburg
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Medienart Buch
ISBN 978-3-423-29034-0
Verfasser Gudarzi, Amir Wikipedia
Schlagworte Erinnerungen, Flucht, Österreich, Emigration, Iran, Student, Einsamkeit, Lager, Hoffnung, Teheran, Trauma, Verzweiflung, 2009, Naher Osten, Heim, traumatisiert, Traumata, Asyl, Asylwerber, Asylsuchender, Asylheim, Repressionen, Muttersprache, Proteste
Verlag dtv
Ort München
Jahr 2023
Umfang 412 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Amir Gudarzi
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Jutta Kleedorfer;
Eine erfolgreiche Flucht- wie tragische Liebesgeschichte. (DR)
Amir Gudarzi, ein junger aufstrebender Autor aus der gehobenen Mittelschicht im Iran, sieht sich 2009 aufgrund der steigenden Unruhen gezwungen, das Land zu verlassen. Während seine Eltern nach Indonesien auswandern, wäre sein Ziel Kanada. Mit dem Flugzeug erreicht er Istanbul und strandet in Österreich, in der zentralen Aufnahmestelle Traiskirchen. Dort erhält er als politisch Verfolgter Asyl, macht jedoch bittere Erfahrungen, wird von den österreichischen Behörden und Polizisten schikaniert und gedemütigt. Er wandert anfangs zu Fuß nach Wien, um seine Lebensvorstellungen zu verwirklichen, nimmt dort die unterschiedlichsten Gelegenheitsarbeiten an und verspürt immer wieder eine latente Fremdenfeindlichkeit. Er lernt die engagierte wie naive deutsche Aktivistin Sarah kennen und geht eine problematische Liebesbeziehung mit ihr ein, die ausführlich auf einer umfangreichen Erzählebene thematisiert wird. Unabhängig davon werden auf einer weiteren dritten Erzählebene rückblickend Amirs Erfahrungen mit dem nach wie vor brutalen islamistischen Regime im Iran geschildert.
Der Autor beschreibt sein Ankommen in Europa und seinen stufenweisen Aufstieg als Mensch und Künstler in vier umfangreichen Erzählabschnitten, beginnend vom »Mezzanin« über die »erste, zweite, dritte und vierte Etage«, wo er sich schlussendlich als typischer, heimisch gewordener Österreicher fühlt und zugleich »wie ein Prophet, der nichts gilt im eigenen Land«. Abschließend folgt noch eine verstörende Reminiszenz an die verstorbene Freundin, die Selbstmord begangen hat. Das Buch endet mit einem fingierten Alptraumerlebnis und dem dramatischen wie zwiespältigen Sager des Buchtitels » das Ende ist nah!«
Ein beachtenswerter Debütroman und zugleich eine ungewöhnlich herausfordernde Lektüre, die einen langen, geduldigen Lese-Atem voraussetzt.