Toni und Moni : oder: Anleitung zum Heimatroman ; Roman

Piuk, Petra, 2017
Bücherei Internetcafé Korneuburg
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Medienart Buch
ISBN 978-3-218-01079-5
Verfasser Piuk, Petra Wikipedia
Schlagworte Liebesgeschichte, Heimatroman, Schwarzer Humor, Dorf, Landleben, Anleitung, Hebamme, Schein, Idylle, Absurdität, idyllisch, absurd, Kulisse, Wir-Gefühl, bitterböse, Anti-Idylle, Dorfheld, Heile Welt, ad absurdum
Verlag Kremayr & Scheriau
Ort Wien
Jahr 2017
Umfang 207 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Petra Piuk
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Maria Schmuckermair;
Aberwitzige Auseinandersetzung mit den alten Klischees des Heimatromans. (DR)
Die Zutaten des klassischen Heimatromans, für die Ludwig Ganghofer und Reimmichl bis weit in die Nachkriegszeit hinein Vorbild waren, kritisch zu hinterfragen und zu entlarven, haben bereits in den 1960er und 1970er Jahren Thomas Bernhard und Reinhard P. Gruber in ihren Anti-Heimatromanen wirksam und erfolgreich vorgeführt. Wiederum eine Generation später nimmt sich die 1975 im Burgenland geborene Petra Piuk des Genres an und geht noch einen Schritt weiter, indem sie nicht nur die konträren Inhalte (unterdrückte Frauen, saufende Männer, derbe Sexualität, Tierquälerei, widerliche Bräuche, Verlogenheit allenthalben) der "heilen Welt" entgegensetzt, sondern auch noch die Erzähltechnik und den Entstehungsprozess des Romans zerlegt und durchkreuzt. So gibt es neben der "Frau Schriftstellerin", der Erzählerin Petra Piuk (sie heißt verblüffenderweise so wie die Autorin auf dem Umschlag) und der real gewordenen Titelfigur Moni auch noch die Lektorin Tanja, die sich - wie in Fußnoten angemerkt - immer wieder über die Erzählfortschritte unterhalten. Endpunkt der mit dem Verlag vereinbarten Handlung soll die Hochzeit zwischen dem am Neujahrstag im Kaff Schöngraben an der Rauscher geborenen Dorfhelden Toni und seiner von klein auf verehrten Nachbarstochter Moni sein. Der Schluss ist aber in Wahrheit ein blutiger Showdown und eine krasse Antiidylle.
Wer brachialen Witz wie bei Franz Friedrich Altmann oder die naiv anmutende Einmischung einer Erzählerstimme wie bei Wolf Haas liebt, wird auch an diesem skurrilen Buch seine Freude haben. Passend für größere Bestände.