Tanith - die Wolfsfrau

Jordan, Sherryl, 2002
Bücherei Internetcafé Korneuburg
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7941-4718-2
Verfasser Jordan, Sherryl Wikipedia
Schlagworte Indianer, Wolf, Wölfe, indigenes Wissen
Verlag Sauerländer
Ort Frankfurt a. M.
Jahr 2002
Umfang 167 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Sherryl Jordan
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Heidi Lexe;
Annotation: Zwischen dem Leben mit den Menschen und dem Leben mit den Wölfen hin und her gerissen, sucht die Außenseiterin Tanith nach ihrer Zugehörigkeit.
Rezension: Die Frage nach Zugehörigkeit wird in Rudyard Kiplings Dschungelbuch zum treibenden Motiv der Mowgli-Geschichte(n): Als Kleinkind von den Wölfen aufgenommen, wird Mowgli als Jugendlicher vom Rudel verstoßen, findet in die Gemeinschaft der Menschen jedoch nicht mehr zurück. Auch Tanith hat sich bei den Menschen nicht mehr richtig heimisch gefühlt, seit sie im Klan von Ahearn lebt. Auf dem Rückweg von einem Kampf hat Ahearn sie als Kleinkind in einem Wolfrudel aufgelesen und zu sich genommen, obwohl Tanith einem feindlichen Klan entstammt und im Gegensatz zum blonden, hünenhaften Klan des Ahearn schwarzhaarig ist.
Ganz dem reduzierten Alltag entsprechend schildert Sherryl Jordan sprachlich sehr zurückhaltend Taniths Kampf um ihren Platz im Miteinander: Im Klan lebt sie als missachtete Außenseiterin, der bei Bedarf das grausam-hinterlistige Gemüt der Wölfe unterstellt wird. Bei den Wölfen jedoch, zu denen Tanith vorerst für einige Zeit zurückkehrt, lernt sie ehrfurchtsvolles und friedliebendes Zusammenleben kennen, das nur dann gebrochen wird, wenn Gefahr für ein Mitglied des Rudels droht. Zu den blutgierigen Kriegern im Klan verliert Tanith mehr und mehr den Bezug - obwohl oder gerade weil der junge Gibran ihr seine Gunst erweist, für sie eintritt und sie zur Frau nehmen möchte. Ganz auf das Überleben von Mensch und Tier konzentriert, entsteht der Rhythmus der Erzählung aus unzähligen Ritualen: jenen der Menschen im Dorf ebenso wie jenen der Wölfe. Beschleunigt wird dieser Rhythmus durch die widerstreitenden Gefühle: Hass, Verachtung, Einsamkeit und Begehren sorgen für eine beinahe ausweglose Situation für Tanith..

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Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Gregor Savel;
Eine junge Frau, hin und hergerissen zwischen der Welt der Wölfe und der Menschen. (ab 10) (JE)

Wir werden in eine archaische Welt entführt, in der kriegerische und friedliche Stämme leben, die sich vor allem von einer Tierart bedroht fühlen, den Wölfen. Vor Jahren hatte ein Häuptling ein Mädchen bei den Wölfen gefunden und sie in seinem Klan aufgenommen. Als Tanith zur Frau heranwächst und ihre Adoptivmutter stirbt, ist sie wegen ihres Andersseins den Feindseligkeiten der Mitbewohner zunehmend ausgesetzt. Sie sucht wieder die Nähe der Wölfe und ist von da an zwischen diesen beiden Welten hin und hergerissen. Die eine ist beherrscht von klaren Rangstrukturen und Regeln, die Sicherheit bieten, die andere von Feindseligkeit, Intrigen und Grausamkeit. Tanith wird fälschlicherweise der Tod des Häuptlings angelastet und sie verliert so gleichzeitig den einzigen Beschützer ihres Klans. Nur Gibran, ein junger Häuptlingssohn eines anderen Stammes, der, um Frieden zu sichern, in Taniths Stamm aufgewachsen ist, verliebt sich in sie und will sie heiraten. So könnten sie beide den Klan verlassen. Aber Tanith fühlt sich der Gesellschaft der Wölfe zugehörig. Sie wird von da an als die Wolfsfrau bezeichnet. Spannend und einfühlsam entwickelt sich eine Geschichte voller Urwüchsigkeit und Grausamkeit, in der die Menschen gefangen sind in den Regeln von Natur und menschlicher Gesellschaft. Eine archaische Sehnsucht der Menschen wird hier ausfantasiert: in friedlicher Eintracht und mit gegenseitigem Verständnis mit den Wölfen zu leben. Für Kinder ab 10 Jahren, die sich in eine Welt vor unserer Zeitrechnung begeben wollen.