Demut : Roman

Twardoch, Szczepan, 2022
Bücherei Internetcafé Korneuburg
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7371-0121-9
Verfasser Twardoch, Szczepan Wikipedia
Beteiligte Personen Kühl, Olaf Wikipedia
Schlagworte Emanzipation, Umbruchsstimmung, Krieg, Berlin, Tod, Freiheit, Familie, Überleben, Vergangenheit, Überlebende, Weltkrieg, Selbstzweifel, Erster Weltkrieg, Kampf, 1. Weltkrieg, 1918, Epoche, 20.Jahrhundert, Umbruch, alte Ordnung, revolutionär, Halbwelt, Kampftruppe, Baronin, Schießerei, Berliner Schloss, Schlesien
Verlag Rowohlt
Ort Berlin
Jahr 2022
Umfang 462 Seiten
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Szczepan Twardoch ; aus dem Polnischen von Olaf Kühl
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Maria Schmuckermair;
Das Gefühl der Erniedrigung und der inneren Zerrissenheit begleitet den schlesischen Bergarbeitersohn sein ganzes Leben lang. (DR)
»Demütigung« wäre wohl der treffendere Titel für diesen turbulenten, wortgewaltigen Roman, in dem der Protagonist Lojzik, auf Deutsch Alois, als Sohn eines geschundenen schlesischen Bergmannes die Chance erhält, das Gymnasium in Gleiwitz zu besuchen und in Breslau zu studieren. Der Pfarrer hat dem begabten Buben aus der kinderreichen Familie diesen Bildungsweg ermöglicht. Aber als Arme-Leute-Abkömmling, der kein gehobenes Polnisch spricht und erst ordentlich Deutsch lernen muss, bevor er seinen Bildungsweg antritt, wird Alois regelmäßig von den Mitschülern verprügelt. Weitere tiefe Demütigungen erfährt er, als er sich als Jugendlicher unsterblich in Agnes, die Tochter seines Quartiergebers, verliebt. Wie in der Hohen Minne des Mittelalters richtet er seine unerfüllte Zuneigung an die unerreichbare Geliebte, die ihn erniedrigt und ihn ihre Macht grausam spüren lässt. Im Ersten Weltkrieg führt Alois als Offizier ein Schlesisches Pionier-Bataillon an und überlebt die vier schrecklichen Kriegsjahre im Schützengraben in Frankreich. Die unmittelbare Nachkriegszeit verbringt er in Berlin, wo er sich den bolschewistischen Spartakusleuten anschließt. Erneut mit viel Glück dem Tod entronnen, kommt er nach Jahren zurück in seine Heimat Schlesien, die zwischen Deutsch- und Polentum zerrissen ist, was mit seiner eigenen inneren Gespaltenheit einhergeht. In Gleiwitz trifft er auch sein unvergessenes Idol Agnes wieder.
In einer atemlosen Sprachform (manche Sätze ziehen sich über eine ganze Seite), in einem Wechsel zwischen Ich- und Er-Form, der das seelische Dilemma des unglückseligen Alois stilistisch abbildet, wird eine bedeutsame Umbruchzeit geschildert. Ein lesenswertes Sittenbild!