Das Gartenzimmer : Roman

Schäfer, Andreas, 2020
Bücherei Internetcafé Korneuburg
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
Exemplare verliehen 0
Reservierungen 0
Medienart Buch
ISBN 978-3-8321-8390-5
Verfasser Schäfer, Andreas Wikipedia
Schlagworte Künstlerroman, Zeitgeschichte, Holocaust, Architektur, Berlin, Weimarer Republik, Familienepos
Verlag DuMont Buchverl.
Ort Köln
Jahr 2020
Umfang 345 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Andreas Schäfer
Annotation Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html);
Autor: Sandra Brugger;
Vielschichtiger, tiefgründiger Roman rund um eine verwunschene Villa aus der Zeit der Jahrhundertwende. (DR)
In der 1909 von Max Taubert erbauten Villa Rosen am Rad des Berliner Grunewalds laufen die Schicksale mehrerer Familien wie Fäden zusammen, die die LeserInnen auf 343 Seiten zusehends zu entwirren vermögen. Die Kapitel sind mit Jahreszahlen zwischen 1908 und 2013 betitelt, wobei sich durch die Zeitsprünge, die Vor- und Rückblenden, Tagebucheinträge und Brieffragmente manches erst am Ende der Geschichte gänzlich erschließt.
Nach dem tragischen Verlust ihres Sohnes beschließen Professor Rosen und seine Frau mit dem Bau einer Villa gleichzeitig einen Rückzug und Neustart. Im jungen Max Taubert finden sie mehr als nur einen Architekten. Allerdings deutet Elsa Rosen Probleme beim Bau als negatives Omen, das seine zerstörerische Kraft sukzessive nach dem Tod des Philosophieprofessors entfaltet und schließlich in der NS-Zeit seine volle Tragweite zeigt.
Diese Schwingungen merkt man der hellen, offenen Oberfläche des Landhauses, in das sich der Industrielle Frieder Lekebusch und seine Frau Hannah fast hundert Jahre später verlieben, nicht an, doch sie werden Tag für Tag spürbarer. Beinahe voyeuristisch blicken die LeserInnen durch geöffnete Türen, erfahren von den Sehnsüchten und Ängsten der Menschen, die mit diesem Haus verbunden sind, sei es als Bedienstete, sei es als Kunstkenner. Doch die Fassade beginnt zu bröckeln, das Haus entpuppt sich in diesem fesselnden Roman als Projektionsfläche für die Seelenzustände der Menschen, ihre Ambivalenz zwischen Sein und Schein, Original und Kopie, Fiktion und Realität. Sehr empfehlenswert!