Sturm auf die Biberburg

Hula, Saskia, 2018
Bücherei Internetcafé Korneuburg
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Medienart Buch
ISBN 978-3-85197-885-8
Verfasser Hula, Saskia Wikipedia
Beteiligte Personen Hula, Saskia Wikipedia
Beteiligte Personen Vogl, Lukas Wikipedia
Schlagworte Wald, Waldtiere, Biber, Bauen, Egoismus, Naturzerstörung, Rodung, Rücksichtslosigkeit, Tierbau
Verlag Obelisk-Verl.
Ort Wien ; Innsbruck
Jahr 2018
Umfang 58 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Saskia Hula ; Mit Ill. von Lukas Vogl
Illustrationsang überw. Ill.
Annotation Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/);
Autor: Nico Kalteis;
Ich bin sicher: Da geht noch mehr, denkt der Biber, der an sich zufrieden ist mit seinem Biberbau, der praktisch ist, geräumig sauber und nett. Sogleich beginnt er zu planen, und fällt nach der anstrengenden Arbeit in einen Tiefschlaf, der zwölf Stunden dauert. Dieser Schlaf markiert die Ruhe vor dem Sturm, denn mit Verbissenheit im wahrsten Sinn des Wortes beginnt der Biber seine Pläne umzusetzen. Bald wird klar: Sein neuer Biberbau ist die gebaute Hybris. Zwei Garagen, vier Stockwerke, Frühstücksterrasse, Wintergarten und ein Swimmingpool. Um sein Projekt zu realisieren, schert er sich um nichts und niemanden in seiner Umgebung. Er fällt erst die großen, dann die kleineren Bäume und als keine Bäume mehr da sind, deckt er das Dach mit Ästen, von denen es zum Glück genug gibt. Das Drama in dieser Geschichte ist nicht nur, dass der Biber völlig egoistisch agiert, sondern dass die restlichen Tiere des Waldes sich nicht wehren, vielmehr im alltäglichen Hickhack das gemeinsame Ziel aus den Augen verlieren und den Biber gewähren lassen. Es braucht eine Figur, die im wörtlichen Sinn über den Dingen steht; tatsächlich, die Nachtigall hat eine Idee und kurzerhand wird die Biberburg gekapert. Der Biber gerät nicht nur in Wut, er bekommt auch Angst und Angst ist ein schlechter Motor für Gemeinschaft. Nachdem er Schlösser, einen Zaun und Netze angebracht hat, gibt er auf, besinnt sich seines einfachen Biberbaus und zieht wieder aus. So wie der Wahnsinn in die Geschichte einbricht, unverhofft und unmotiviert, scheint er auch wieder aus der Geschichte herauszutreten. Wäre da nicht die Zerstörung, die der Biber angerichtet hat, die so schnell nicht wiedergutzumachen ist. Ein wenig zu leichtfüßig geht Saskia Hula mit diesem Thema um. Perfide ist der Wahnsinn und banal die erzählerische Lösung. Ende gut, alles gut, diese Lesart will nicht aufgehen. Lukas Vogls abgetönte Illustrationen unterstreichen die Lesart und treten oft zu naiv hervor. Gemeinsam erzählen Hula und Vogl eine Geschichte, die so nicht recht funktionieren will.