Zöglinge zum Fressen : Autoritätsmißbrauch durch sexuelle und physische Gewalt ; eine Dokumentation

Arnim-Ellissen, Hubert, 2010
Bücherei Internetcafé Korneuburg
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Medienart Buch
ISBN 978-3-85167-245-9
Verfasser Arnim-Ellissen, Hubert Wikipedia
Schlagworte Internat, Sexueller Missbrauch, Katholische Schule, Erziehungsheim
Verlag Ed. Va Bene
Ort Klosterneuburg ; Wien
Jahr 2010
Umfang 205 S. : Ill.
Altersbeschränkung keine
Auflage 1. Aufl.
Sprache deutsch
Verfasserangabe Hubert Arnim-Ellissen
Annotation Auslöser war ein Anruf: Hubert, wir müssen reden! Auf die Idee, daß der Freund des Autors als Schüler einer katholischen Ordensschule sexuelle und physische Gewalt erlitten hatte, wäre er nie gekommen: die plötzlich entflammte Diskussion hatte die Mauer des Schweigens niedergerissen. Männerfreundschaften sind ja oft geprägt von Verschwiegenheit. Anders ist es nicht zu erklären, daß der Autor mit dem evangelischen Pfarrer Jürgen Öllinger zwanzig Jahre befreundet sein konnte ohne zu wissen, daß sie parallel verlaufende Kindheits- und Jugendjahre erlebt hatten: in kirchlichen Schulen. Der eine als Internatszögling, der andere als Externist, also mit dem Privileg, abends nach Hause ins Elternhaus gehen zu dürfen. Dennoch hat der Externist die physische und sexuelle Gewalt mönchischer Erziehungsautoritäten am eigenen Leib zu spüren bekommen. Der Zögling blieb sexuell verschont zu wenig hübsch oder zu wenig angepaßt? während Mitschüler im Schlafsaal vom Erzieher ausgegriffen wurden, wie die sexuellen Übergriffe damals von den Schülern genannt wurden. Ich habe dich zum Fressen gern eine Bedrohung der Kinderseele. Geschlossene Erziehungssysteme sind gefährlich, weil sie Erzieher in die Nähe unkontrollierter Allmacht bringen. Irgendwann kommt dann bei jedem, der damals gelitten hat, die Stunde des Ausbruchs: Der Autor sucht im Gespräch mit dem Theologen nach Strategien gegen die Kinderfresser. Wo immer Systeme menschlichen Zusammenlebens geschlossen und nach außen abgeschottet sind, wächst die Gefahr von Übergriffen: in Zweierbeziehungen, Familien, Internaten, Gefängnissen. Es hilft aber niemandem einfach nur zu erzählen, was alles passieren kann in diesen geschlossenen Systemen. Ziel des Buches ist zu analysieren, welche Strukturen die Gewalt fördern und welche Gegenstrategien entwickelt werden müssen.