Unser Haus

von Stemm, Antje, 2005
Bücherei Internetcafé Korneuburg
Verfügbar Ja (1) Titel ist in dieser Bibliothek verfügbar
Exemplare gesamt 1
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Medienart Buch
ISBN 978-3-570-12956-2
Verfasser von Stemm, Antje Wikipedia
Beteiligte Personen Stemm, Antje Wikipedia
Schlagworte Suchbuch, Suchbilder, Wohnen, Haus, Suchbild, Wohnung, Buchstart
Verlag cbj
Ort München
Jahr 2005
Umfang [6] S. : Ill.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Antje von Stemm
Annotation Rezension: Bilderbuch ist gut, Klapp-Bilderbuch ist besser, Antje von Stemm ist am besten. Weil die einfallsreiche Illustratorin uns Neugiernasen gleich ein ganzes Haus öffnet, in dem wir völlig schamlos durchs Schlüsselloch gucken dürfen - und endlich all die Geschichten entdecken, die wir uns über unsere Nachbarn sowieso schon längst (aus)gedacht haben. Drei Stockwerke mit sechs Parteien gibt es, alles verteilt auf 36 Bilder bzw. Klappen, die sich nach Lust und Laune zusammenstellen lassen - Zeit und Raum spielen plötzlich keine Rolle mehr, Gleichzeitigkeit und Nebeneinander werden sichtbar, Beziehungen und Abneigungen nachvollziehbar. Und "Unser Haus" steckt voller Klischees und skurrilen Typen, was Kinder wie Erwachsene bestimmt gleichermaßen gut finden: Kinder, weil sie in diesem Bilderbuch viele Details und unzählige Geschichten entdecken und klappen können. Erwachsene, weil sie nicht minder gerne rumklappen und "Unser Haus" auch Daily Soap pur ist. (Für die, die es gerne didaktischer hätten, gibt es auch sechs "Sechsergruppen" zum Suchen, also sechs Mäuse, Katzen, Telefone, Autos, Herzen und Boote.) Da ist nämlich eine Mutter mit drei farbigen Kindern, die das tägliche Alltagschaos von Aufstehzankerei über Kindergeburtstag bis Einschlafterror erlebt - und die Frage: Ist sie alleinerziehend oder der Vater nur auf Urlaub? Da ist das durchgestylte DINKS-Pärchen nebenan, dessen einzige Farbe im Leben der Rotwein im Glas ist - und die Frage: Träumen sie auch in schwarz-weiß? Da ist die exzentrische Operndiva obendrüber, die in der Badewanne Arien schmettert und ihre Pudeldamen zum Kaffeekränzchen bittet - und die Frage, wie viel Oper und wie viel Diva stecken dahinter? Da gibt es den einsamen Seemann im dritten Stock, der sich eine Instant-Meerjungfrau frei Haus schicken lässt - und die Frage, was sie neben ihm in der Hängematte soll?! Da ist die Studenten-WG aus Sitzpinklern mit einer Chaos-Küche - und die Frage, ob die Grünpflanzen auch geerntet werden? Und dann gibt es die glückliche Familie mit p.c. kochendem Vater und liebevoll inszeniertem Kindergeburtstag - und die Frage, ob sie auch wirklich glücklich sind, weil sie alles richtig machen? - Fragen über Fragen, die sich durch hin- und herklappen beantworten lassen. Oder auch nicht. Antje von Stemm hat hier lustvoll eine Collage aus Zeichenstift und digitalen Schnappschüssen gestaltet, was sich an den vielen hintergründigen Details wie einem "echten" Perser als Türvorleger oder Kunstrasen zum Gassi gehen ablesen lässt. Doch bevor wir uns am Ende noch vor lauter Begeisterung einen bekannten Udo Jürgens-Song als Klingelton aufs Handy laden, schließen wir jetzt lieber schnell die Haustür. *ag* Ilona Einwohlt